Papst Johannes Paul II ist tot 2. April 2005
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BildergalerieI - ab 3. April 2005
BildergalerieII - ab 6. April 2005
Bildergalerie III - 8. April 2005: Beisetzung Johannes Pauls II am Petersplatz
Artikel 8. April 2005: Beisetzung des Papstes am Petersplatz
Artikel ab 9. April 2005, nach der Beisetzung des Papstes
Ab 18. April 2005 Konklave: Berichte über Konklave
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Artikel ab 3. April 2005
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Freitag, 1. April 2005
In Rom und
der ganzen Welt richten sich die Blicke auf den Vatikan: Der schwer kranke Papst
Johannes Paul II. hat Medienberichten zufolge das Bewusstsein verloren. Nach
Angaben enger Vertrauter liegt er im Sterben. Doch wie wird der Tod festgestellt
und was passiert danach? Gebannt wird die Welt jeden Vorgang zwischen dem Ende
eines Pontifikates und dem "Habemus Papam" verfolgen, mit dem ein neuer Papst
verkündet wird. Dazwischen liegt die Sedisvakanz, die Zeit, in der der
Apostolische Stuhl verwaist ist.
"Schläfst Du?"- Der Papst ist tot
Um den Tod
eines Papstes festzustellen, war früher ein kleiner Hammer aus Elfenbein nötig.
Damit klopfte der Kardinal-Camerlengo, der Kardinalskämmerer der
römisch-katholischen Kirche, drei Mal an die Stirn des Papstes und fragte ihn
auf Latein, ob er schlafe. Johannes Paul II. schaffte das jahrhundertealte
Ritual ab. Nun stellt der Camerlengo im Beisein des Päpstlichen
Zeremonienmeisters, der Prälaten und des Sekretärs der Apostolischen Kammer den
Tod des Papstes offiziell fest. Der Sekretär stellt die Todesurkunde aus. Der
Camerlengo versiegelt das Arbeitszimmer sowie die Privatgemächer des Papstes,
vernichtet den päpstlichen Fischerring und das Päpstliche Siegel. Eine Autopsie
ist nicht vorgesehen.
Der
Kardinalvikar von Rom, Kardinal Camillo Ruini, unterrichtet dann die Römer vom
Tod des Papstes. Der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Joseph Ratzinger,
informiert derweil die Botschafter im Vatikan und die Staats-und
Regierungschefs. Doch unabhängig von dieser formalen Prozedur dürfte die
Nachricht vom Tod des Papstes vorher bereits über diverse Medienkanäle
durchsickern.
Neun
Tage Trauer
Der Papst
soll neun Tage betrauert werden. Sein Leichnam wird in den Petersdom überführt
und dort für die Gläubigen aufgebahrt. Die Bestattung soll nach Wunsch von
Johannes Paul II. zwischen dem vierten und dem sechsten Tag stattfinden. Die
vergangenen Päpste sind in der Krypta unter dem Petersdom begraben. Eine Treppe
an einem Pfeiler nahe der Kuppel des Doms führt in die Grotten hinab.
Während
der Stuhl Petri verwaist ist, leitet das Kardinalskollegium die Geschicke der
römisch-katholischen Kirche. Sie dürfen allerdings nur die alltäglichen
Geschäfte der Kirche führen. Mögliche Versuche, während der Sedisvakanz
nachträglich Korrekturen am Kurs des verstorbenen Papstes vorzunehmen oder
sonstige Entscheidungen zu treffen, die nur dem Papst obliegen, erklärte
Johannes Paul II. von vornherein für nichtig und ungültig.
Machtkämpfe und der Heilige Geist – Das Konklave
Die
Kardinäle haben mindestens 15 Tage Zeit, um aus der ganzen Welt zur Papstwahl
nach Rom zu strömen. Spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes jedoch müssen
sich alle wahlberechtigten Kardinäle ins so genannte Konklave begeben, um einen
neuen Papst aus ihrer Mitte zu wählen. Über den neuen Pontifex dürfen nur die
Kardinäle bestimmen, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Fernbleiben dürfen sie nur aus schwer wiegendem Grund, der von dem
Kardinalskollegium anerkannt werden muss. In feierlicher Chorkleidung ziehen die
höchstens 120 Papstwähler singend in das Konklave ein.
Der Name
-vom Lateinischen "cum clave" für "mit dem Schlüssel" -ist Programm: Die
Kardinäle werden im Vatikan eingeschlossen. Sie dürfen weder Briefe schreiben
noch erhalten, nicht telefonieren oder auf andere Art mit Personen
kommunizieren, die mit der Wahl nichts zu tun haben. Sie wohnen - nachdem es bei
dem vorletzten Konklave Beschwerden über die schlechte Unterbringung und eine in
den Zimmern herrschende "Hitze wie im Backofen" gegeben haben soll, nun in einem
Gästehaus im Vatikan. Die Wahl selbst findet in der Sixtinischen Kapelle statt
und ist streng geheim. Die Räumlichkeiten sind - so wollte es Johannes Paul II.
- vor Beginn des Konklave auf technische Geräte zur Aufzeichnung zu untersuchen.
Zwar ist
der Ablauf des Konklave bis hin zu den Eidformeln, der Anzahl der pro Tag
zulässigen Wahlgänge und der Form der Wahlzettel strengstens geregelt. Über
alles andere jedoch müssen die Kardinäle Geheimhaltung schwören. Ob die Vorgänge
unter den Fresken Michelangelos dann von Machtkämpfen oder vom Heiligen Geist
bestimmt werden, ist Glaubenssache. Den Kardinälen ist es jedenfalls bei
Androhung der Exkommunikation verboten, Abkommen oder Verträge zu schließen. Für
den Fall, dass doch welche geschlossen werden, sind sie von vornhinein ungültig.
Die
einzige Verbindung der Außenwelt zum Konklave ist in dieser Zeit ein kleiner
Schornstein über der Kapelle. Steigt daraus schwarzer Rauch auf, erreichte
keiner der Kandidaten die notwendige Mehrheit. Erst wenn einer der Kardinäle
zwei Drittel der Stimmen plus eine weitere Stimme erreicht, ist der neue Papst
gewählt, aus dem Schornstein steigt weißer Rauch auf. Dann eilen die Römer auf
den Petersplatz, um dabei zu sein, wenn der erste der Kardinaldiakone dem
wartenden Volk mit dem "Habemus Papam - Wir haben einen Papst" - den neuen
Pontifex präsentiert.
04/04/2005
20.09.24
Vorläufige Liste der prominenten Teilnehmer an der Papst-Beerdigung
4.
April 2005
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Wer kommt am Freitag zur Beerdigung Johannes
Pauls auf dem Petersplatz? Die Nachrichtenagentur afp hat eine vorläufige Liste
von prominenten Gästen zusammengestellt. Darin sind Staatsgäste und wichtige
Vertreter von anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften aufgeführt.
Deutschland : Präsident Horst Köhler
Bundeskanzler Gerhard Schröder, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse
Österreich : Präsident Heinz Fischer
Generalsekretär der Vereinten Nationen : Kofi Annan
Europäische Union: Kommissions-Präsident José
Manuel Durao Barroso,
Präsident Jean-Claude Juncker
Albanien : Premierminister Fatos Nano,
Praesident Alfred Moisiu,
Ex-Präsidenten Sali Berisha und Rexhep Meidani.
Belgien: König Albert II und Königin Paola, Premierminister Guy Verhofstadt
Frankreich : Präsident Jaques Chirac
Großbrittannien: Prinz Charles
Kroatien: Präsident Stipe Mesic
Luxembourg: Großherzog Henri, Herzogin M.Teresa, Premierminister Jean-Claude
Juncker,
Polen: Präsident Aleksander Kwasniewski, Expräsident Lech Walesa,
Premierminister Marek Belka,
Senatspräsident Longin Pastusiak
Parlamentspräsident Wlodzimierz Cimoszewicz.
Portugal: Präsident Jorge Sampaio,
Außenminister Diogo Freitas do Amaral
Rumänien: Premierminister Calin Tariceanu
Serbien-Montenegro: Präsident Svetozar Marovic, Außenminister Vuk Draskovic
Spanien: Ministerpräsident José Luis Zapatero
Naher Osten
Syrien: Präsident Bachar al-Assad
Libanon: Präsident Emile Lahoud und Parlamentspräsident Nabih Berri
Nordamerika
USA : Präsident George W. Bush und Ehefrau Laura
Kanada: Premierminister Paul Martin
Südamerika
Argentinien: Vizepräsident Daniel Scioli, Außenminister Rafael Bielsa
Bolivien: Außenminister Juan Ignacio Siles
Brasilien ien: Präsident Luiz Inacio Lula da Silva
Kolumbien: Vizepräsident Francisco Santos
Costa-Rica: Präsident Abel Pacheco, Außenminister Roberto Tovar
Guatemala: VizepräsidentEduardo Stein, Außenminister Jorge Briz
Mexico: Präsident Vicente Fox
Venezuela: Außenminister Ali Rodriguez
Asien
Inde: Vizepräsident Bhairon Singh Shekawat
Indonésie: Sozialminister Alwi Shihab, Religionsminister Maftuh Basyuni,
Fischereiminister Freddy Numberi
Philippines: Präsidentin Gloria Arroyo
Repräsentanten anderer Kirchen --
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel
Der Leiter des Außenamtes der orthodoxen Kirche von Moskau und ganz Rußlands,
Metropolit Kyrill
Der Leiter der orthodoxen Kirche Griechenlands, Metropolit Christodoulos
04/04/2005
19.14.14
Der
Papst ist tot. Alle aktuellen Infos auf einen Klick.
4.
April 2005
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Papst Johannes Paul II., der am Samstag abend
verstorben ist, wird am Freitag in den Grotten des Petersdoms beigesetzt. Die
Trauerfeier für ihn beginnt um 10 Uhr auf dem Petersplatz. Ab Montag Nachmittag
wird der Leichnam des verstorbenen Papstes im Petersdom aufgebahrt, wo Gläubige
und Pilger aus aller Welt von ihm Abschied nehmen können. Hier alle
Radio-Vatikan-Meldungen ab Montag, 4.4.05., auf einen Klick.
19 Uhr 06: 100.000 begleiten Papst auf "letzter Reise"
Der Leichnam von Papst Johannes Paul II. ist in den Petersdom überführt worden.
Bis 17 Uhr war sein Leichnam in einem Saal des Apostolischen Palastes im Vatikan
aufgebahrt. In einer feierlichen Prozession wurde er dann vom Apostolischen
Palast über den Petersplatz in die Petersbasilika getragen. Dort wurde er vor
der Confessio aufgebahrt, unter der Leitung von Kardinal-Camerlengo Martinez
Somalo, feierten die Kardinäle, Vatikangeistliche und die Mitglieder des
Päpstlichen Hauses einen Wortgottesdienst. Hunderttausende Gläubige verfolgten
die Zeremonie auf dem Petersplatz und in der Via della Conciliazione live und
per Videoleinwand. Am Abend soll der Petersdom auch für sie geöffnet werden. Bis
einschließlich Donnerstag können Pilger und Besucher aus aller Welt, die jetzt
Rom nach Rom strömen, hier Abschied von Johannes Paul nehmen.
(rv 04.04.05 bp)
17 Uhr 39: Papst vor Confessio aufgebahrt
Papst Johannes Paul II. ist vor dem Konfessioaltar im Petersdom aufgebahrt
worden. Vier Schweizer Gardisten stehen Ehrenwache. Der Kardinal-Camerlengo
feiert jetzt gemeinsam mit den anwesenden Kardinälen, Bischöfen, weiteren
Geistlichen und den Mitgliedern des päpstlichen Hauses einen Wortgottesdienst in
der Basilika. Die Gläubigen auf dem Petersplatz sind via Videoleinwand dabei. Im
Petersdom selbst können sie erst ab 20 Uhr von Johannes Paul Abschied nehmen.
(rv 04.04.05 bp)
17 Uhr 25: Leichnam wird in Petersdom überführt
In diesen Minuten wird der Leichnam von Papst Johannes Paul II. von der Sala
Clementina im Apostolischen Palast in die Petersbasilika überführt. In einer
feierlichen Prozession begleiten die Kardinäle und Vatikangeistlichen unter den
Gesängen der Allerheiligenlitanei den verstorbenen Pontifex auf der letzen Reise
über den Petersplatz in den Dom. Dort wird er in den nächsten Tagen aufgebahrt
bleiben. Weit mehr als 100.000 Gläubige füllen den Platz und die Via della
Conciliazione.
(rv 04.04.05 bp)
17 Uhr 19: Schweizer Bundespräsident Schmid, "charismatische Persönlichkeit"
Der Bundespräsident der Schweiz hat das besonder Charisma Johannes Pauls
gewürdigt. Gegenüber Radio Vatikan sagte er wörtlich:
"Wir waren alle betroffen, weil hier eine Persönlichkeit verstorben ist, die
weit über die katholische Kirche hinaus Bedeutung hatte. Ich habe deshalb im
Namen des Bundesrates und des Schweizer Volkes dem Heiligen Stuhl und der Kirche
das tief empfundene Beileid ausgesprochen. Wir alle trauern, weil die
charismatische Persönlichkeit, die Johannes Paul II. hatte, eigentlich eine
Bedeutung erlangt hatte, die uns jetzt seinen Verlust spüren lässt."
(rv 04.04.05 sk)
17 Uhr 09: Thierse, schmerzliches Ereignis
Bundesratspräsident Wolfgang Thierse (SPD) wird am Freitag zur Beisetzung
Johannes Pauls nach Rom reisen. Er war ein "großer Papst" sagte er gegenüber
Radio Vatikan:
"Es ist ein schmerzliches Ereignis, so sehr man sich als Mensch auch gewünscht
hat, dass der Papst von seinen Schmerzen erlöst wird. Aber mit ihm geht ein
wichtiges Kapitel der Kirchengeschichte zu Ende - das ist das Gefühl, das einen
beschleicht. Er hat dieses Land - Deutschland - gemocht; er war hier, er kannte
es gut... Wir werden bei der nächsten regulären Sitzung des Parlaments sicher
ein ehrendes Gedenken für ihn haben. Ich werde Worte der Erinnerung und des
Gedenkens sprechen, und ich werde auch nach Rom kommen, um an diesen
Beerdigungsfeierlichkeiten für diesen großen Papst teilzunehmen."
(rv 04.04.05 sk)
15 Uhr 40: Griechenland: Christodoulos kommt nach Rom
Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, Christodoulos, wird am Freitag
an der Beerdigung Papst Johannes Pauls II. teilnehmen - trotz der langen
Tradition des Antipapismus. Das berichtet die Nachrichtenagentur afp unter
Berufung auf Kirchenkreise. Christodoulos hatte gestern ein Beileidstelegramm
nach Rom geschickt, den Papst aber nicht in seiner Sonntagspredigt erwähnt.
(afp 04.04.05 gs)
15 Uhr 25: China: Zensur von Papst-Mails
Die wichtigsten chinesischen Internet-Portale haben heute die Verbreitung von
Kommentaren, Nachrufen und Gebeten nach dem Tod von Papst Johannes Paul II.
eingestellt. Auf populären Internetseiten wie sina.com oder sohu.com konnte
keine einzige Nachricht zum Thema geöffnet werden. Am Samstag hatten die
chinesischen Internet-Benutzer die Diskussionsforen mit E-Mails förmlich
überschwemmt. Ein Sprecher der Seite sohu.com erklärte, das Portal behalte sich
die Zensur von Mails mit religiösem Inhalt vor, weil sie "heikel" seien.
(afp 04.04.05 gs)
15 Uhr 02: WJT-Büro, neuer Papst muss kommen
Die Organisatoren des Weltjugendtages im August sind überzeugt, dass auch der
Nachfolger von Johannes Paul II. nach Köln reisen wird. "Es gibt keinen Grund,
warum er nicht kommen sollte", zitiert die Agentur efe den Generalsekretär des
Weltjugendtages, Heiner Koch. "Ich glaube nicht, dass sein Terminkalender für
August schon voll ist." Köln könnte ja das Ziel der ersten Auslandsreise des
neuen Papstes sein. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner soll angekündigt haben,
im Konklave einen Kandidaten wählen zu wollen, der nach Köln kommt.
(efe 04.04.05 gs)
14 Uhr 52: Polen, Krakau will Karols Herz
Der Krakauer Bürgermeister hofft auf das Herz Johannes Pauls II., um es in der
Kathedrale an der Wawel zu bestatten. Gegenüber der Zeitung Gazeta Wyborczka
sagte Jacek Majchrowski, das Herz des Papstes solle seine letzte Ruhestätte
neben Polens mittelalterlichen Königen und Heiligen finden. In Polen gibt es
mehrere Beispiele von besonders verehrten Persönlichkeiten, deren Körperteile an
verschiedenen Stellen ruhen, um eine Verehrung an mehreren Orten zu ermöglichen.
Krakaus Kardinal Franciszek Macharski ließ über eine andere Zeitung ausrichten,
die Zeit, in der Leichname großer Persönlichkeiten aufgeteilt wurden, gehöre der
Vergangenheit an.
(ap 04.04.05 gs)
14 Uhr 34: "Letztes Wort war Amen"
Ein polnischer Priester, der in Italien einen "Pater-Pio"-Privatsender leitet,
berichtet Einzelheiten vom Tod des Papstes. Dabei beruft er sich auf "polnische
Quellen". Der Nachrichtenagentur adn-kronos sagte Pater Jarek Cielecki, Johannes
Paul II. "starb, während er in Richtung Fenster sah, gesammelt im Gebet. Und das
heißt, dass er in gewissem Grad bei Bewußtsein war." Wenige Augenblicke vor
seinem Tod habe der Papst "die rechte Hand gehoben und eine Segensgeste
angedeutet. Als wüßte er, dass in dem Moment viele, viele Gläubige auf dem
Petersplatz den Rosenkranz beteten. Als das Gebet endete, hat der Papst eine
große Anstrengung gemacht und gesagt: "Amen." Einen Augenblick später war er
tot."
(adn-kronos 04.04.05 sk)
14 Uhr 12: Bode, Zeichen für junge Menschen
Franz-Josef Bode, Jugendbischof in Deutschland, gibt es zu: Er hat bei der
Todesnachricht des Papstes als erstes an den Weltjugendtag gedacht. Die jungen
Menschen weltweit hätten sich so auf ihn und die Tage in Köln mit ihm gefreut.
Doch selbst mit seinem Tod habe Johannes Paul II. noch ein ganz wichtiges
Zeichen gesetzt, sagt der Osnabrücker Bischof:
weil die Menschen spüren, er hat bis zum Ende das glaubwürdig gelebt, was er
immer verkündet hat. Nämlich das Leben auszuhalten bis zum Ende. Das ist
vielleicht für die jungen Leute ein mindestens so wichtiges Zeichen wie das, das
er gesetzt hätte, wenn er gekommen wäre. Und ich höre von jungen Menschen, die
sich sonst gar nicht so für ihn interessiert haben, dass sie jetzt stundenlang
am Fernseher gesessen haben und das mit verfolgt haben. Das ist schon so ein
Ruck, der jetzt durch die Welt geht, das spürt man überall.
(rv 04.04.05 bp)
14 Uhr 05 - Messe für Papst in Grabeskirche
Das lateinische Patriachat von Jerusalem plant für kommenden Mittwoch eine Messe
für den verstorbenen Papst in der Grabeskirche. Dabei soll Johannes Paul II. vor
allem als "Friedenspilger" gewürdigt werden. Zu seinen Lebzeiten habe das
Kirchenoberhaupt eine besondere Verbindung zum Heiligen Land geplegt nicht nur
weil sich dort die Geburtsstätte Jesu befindeei. Das betonte der lateinische
Patriarch von Jerusalem, MIchel Sabbah. Zudem habe der Papst eine menschliche
Beziehung zum jüdischen Volk und ein besonderes Verhältnis zu den Palästinensern
unterhalten Sabbah erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Johannes Paul
II. wiederholt ein Ende der Besezung palästinensischer Gebiete forderte.
(afp 04.04.05 bg)
13 Uhr 30 - Erklärung über Trauerfeiern im Wortlaut
"Überführung des Leichnams von Papst Johannes Paul II. in die Vatikanische
Basilika
Am Montag, 4. April 2005, um 17 Uhr wird der Leichnam von Papst Johannes Paul
II. aus der Sala Clementina in die Vatikanische Basilika überführt.
Nach einem Moment des Gebetes, dem der Kardinal -Camerlengo vorsteht, beginnt
die Überführung des Leichnams. Die Prozession wird über die Scala Nobile, die
Erste Loggia, die Sala Ducale, die Sala Regia und die Scala Regia gehen. Durch
das Bronzetor wird der Leichnam auf den Petersplatz gelangen und durch das
Hauptportal in den Petersdom gebracht werden. In der Vatikanbasilika wird der
Kardinalkamerlengo einen Wortgottesdienst leiten, nach dem dann die Besuche am
Leichnam des Papstes stattfinden können.
Die hochwürdigsten Kardinäle mögen sich gegegn 16.45 Uhr in Chorkleidung in der
Sala Clementina (Seconda Loggia) einfinden.
Die hochwürdigsten Erzbischöfe und Bischöfe, die Mitglieder des Vatikankapitels,
die Prälaten und Kapläne mögen sich bis 16 Uhr 30 in der jeweiligen Chorkleidung
in der Ersten Loggia einfinden.
Die Priester versammeln sich bis 16 Uhr 30 in Talar und Chorrock in der Sala
Ducale und der Sala Regia."
13 Uhr 12 - "Requiem für den verstorbenen Papst
Am Freitag, 8. April 2005, wird auf dem Vorplatz der vatikanischen Basilika die
Messe für die Beerdigung für Papst Johannes Paul II. gefeiert werden. Die Kirche
vereint sich um den Leichnam dessen, der lange Jahre ihr Hirte war, damit er -
vom Tod freigekauft - in den Frieden Gottes aufgenommen werde und sein Leib
auferstehe am Jüngsten Tag mit allen Heiligen. Die Liturgie der Exequien wird
von den Kardinälen und den Patriarchen der Ostkirchen gefeiert werden. Der
Konzelebration wird Kardinal Joseph Ratzinger, der Dekan des Kardinalskollegiums
vorstehen. Am Ende der Eucharistiefeier werden die Ultima Commendatio und die
Valedictio stattfinden. Der Sarg des Papstes wird in die Petersbasilika und dann
für die Bestattung in die Grotten getragen werden."
(rv 4. 4. 05 lw)
13 Uhr 12 - Bestattung am Freitag
Das Requiem für Papst Johannes Paul II. wird am kommenden Freitag um 10 Uhr auf
dem Petersplatz stattfinden. Das hat die Generalkongregation der Kardinäle heute
Vormittag beschlossen. Die Eucharistiefeier wird der Dekan des
Kardinalskollegiums, Kardinal Joseph Ratzinger, leiten. Am Ende der Messfeier
wird die Ultima Commendatio und die Valedictio stattfinden, also weitere Riten,
die man im Deutschen unter anderem "Aussegnung" nennt. Der Papst wird
anschließend in den Grotten unter der Petersbasilika beigesetzt.
(rv 4. 4. 05 lw)
13 Uhr 02 - Bitte nicht alle zugleich…
Der Präfekt der Stadt Rom, Achille Serra, bittet die Gläubigen, nicht alle heute
am ersten Tag, an dem der Papst im Petersplatz aufgebahrt wird, in die Basilika
zu gehen. Auch an den nächsten beiden Tagen sei der Petersdom für sie geöffnet,
so der Präfekt in einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica".
Die Organisation in der Stadt Rom läuft zur Zeit auf Hochtouren, um den Ansturm
von Pilgern aus der ganzen Welt zu bewältigen.
(adnkronos 04.04.05 cw)
12 Uhr 49 - Aufbahrung des Leichnams
Der Leichnam von Papst Johannes Paul II. ist weiterhin in der Sala Clementina im
Apostolischen Palast aufgebahrt. Dort können im Moment Mitarbeiter der Kurie von
ihm Abschied nehmen. Heute Nachmittag wird der Leichnam in einer feierlichen
Prozession aus dem Apostolischen Palast getragen und über den Petersplatz in die
Basilika überführt. Dort wird der Papst dann während der nächsten Tage
aufgebahrt bleiben. Wegen des großen Ansturms von Pilgern, der in Rom erwartet
wird, soll die Peterskirche dann auch nachts geöffnet bleiben. Außerdem wird
organisiert, dass auf der Via della conciliazione, die zum Petersdom führt,
Gebete und Gesänge zu hören sein werden, um die Gläubigen auf den Besuch in der
vatikanischen Basilika vorzubereiten.
(rv 4. 4. 05 lw)
12 Uhr 40 - Meyer
Der Präsident des Zentralkomitess der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer,
hat eine Aktualisierung der katholischen Soziallehre gefordert. Auch der
künftige Papst müsse vor den Folgen eines hemmungslosen Kapitalismus warnen,
sagte Meyer in einem Radiointerview. Der zukünftige Pontifex solle einer
neoliberalen Wirtschaftsideologie scharf entgegentreten.
(kna 04.04.05 cw)
12 Uhr 31 - Sterzinsky, der nächste Papst
Der nächste Papst muss nach Auffassung des Berliner Kardinals Georg Sterzinsky
eigene Maßstäbe setzten. Er dürfe sich nicht damit begnügen Johannes Paul II. zu
kopieren, sagte der Kardinal in einer Radiosendung Denn auch die Kirche habe
sich in 26 Jahren des vergangenen Pontifikats verändert.
(kna 04.04.05 cw)
12 Uhr 31 - Dialog mit Moslems Herausforderung der Zukunft
Die katholischen Bischöfe der Schweiz sehen den Dialog mit Muslimen als
zentrales Thema für das nächste Ponfitikat. "Geopolitisch wird in den nächsten
dreißig Jahren der Umgang mti dem Islam sehr wichtig sein", sagte der
Generalsekretär der Bischofskonferenz, Agnell Rickenmann dem "Tages-Anzeiger".
Der nächste Papst müsse eine gewisse Weitsicht im interreligiösen Dialog haben,
fügte er hinzu. Wichtig werde auch die Weitergabe des Glaubens an kommende
Generationen sein. Dabei gelte es, ein klares Profil zu zeigen und
Schlüsselbegriffe wie Kirche, Christus oder Dreifaltigkeit zu betonen.
(kipa 04.04.05 bg)
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In allen Diözesen des Freistaates werden in dieser Woche Gottesdienste für den verstorbenen Papst Johannes Paul II. abgehalten. Vielerorts waren in den vergangenen Tagen Katholiken zusammengekommen, um für das Leben, später für einen gnädigen Tod des Papstes zu beten und nach seinem Ableben gemeinsam zu trauern.
Wie bereits in der Todesstunde des Papstes, wird auch in den nächsten Tagen in vielen Diözesen lang andauerndes Trauergeläut zu hören sein. Der Passauer Diözesanbischof Schreml kündigte an, bis zur Beisetzung sollten jeden Mittag die großen Domglocken in Passau ertönen. Eine der Glocken heißt "Misericordia" - Barmherzigkeit. Als der Papst einmal gefragt wurde, was er für die Welt erbitte, hatte er dieses Wort geantwortet.
In vielen Städten verschlossen die Kirchen am Wochenende auch nachts ihre Tore nicht. In München strömten Tausende in die Frauenkirche und beteten und sangen bis spät in die Nacht für den Papst. Auch im Regensburger und im Bamberger Dom versammelten sich spontan hunderte Gläubige und beteten gemeinsam. An den öffentlichen Gebäuden wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Vielerorts waren die Gottesdienste überfüllt.
Auch junge Leute sind in den letzten Tagen dort öfter als sonst anzutreffen: "Das ist unser Papst, der Papst meiner Generation", erklärte ein 33-Jähriger, der seine Mittagspause in der Münchner Theatinerkirche verbrachte. Eine Zeit ohne den 26 Jahre lang amtierenden Johannes Paul II. könne er sich nicht vorstellen.
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Mitgefühl für die Leiden des PapstesSchon seit Ostern waren viele Kirchen voller als gewöhnlich: In der Münchner Frauenkirche, die sonst vor allem von Touristen bevölkert wird, saßen zahlreiche Gläubige ins Gebet vertieft. "Es ist schon erschreckend, wenn er so hilflos etwas sagen will", so am Donnerstag ein gerührter Papstanhänger in Polizeiuniform. Die Frauenkirche hat für viele Gläubige eine besondere Bedeutung, weil der Papst im November 1980 im Rahmen seiner Deutschland-Reise dort gepredigt hatte. |
Würdigungen: "Er hat die Welt verändert" 4. April 2005 |
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Mit Betroffenheit und Trauer reagieren nicht nur
Katholiken weltweit auf den Tod des Papstes. Mehrere Staaten, darunter Italien und Polen, riefen Staatstrauer aus. Selbst im kommunistischen Kuba ordnete Staatschef Fidel Castro eine dreitägige Kondolenzzeit an. Auch führende Vertreter von Moslems und Buddhisten zollten dem Lebenswerk Johannes Pauls II. Respekt. Lediglich von der russisch-orthodoxen Kirche kam bislang keine Reaktion. Hier die wichtigsten Stellungnahmen aus Kirche und Politik. |
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