Johannes Paul II ist gestorben 2. April 2005

Deutscher Papst Benedikt XVI

--------------------------------------------------------------------------------------------

BildergalerieI  - ab 3. April 2005

BildergalerieII - ab 6. April 2005

Bildergalerie III - 8. April 2005: Beisetzung Johannes Pauls II am Petersplatz

Artikel ab 3. April 2005

Artikel ab 5. April 2005

Artikel 8. April 2005: Beisetzung des Papstes am Petersplatz

Artikel ab 9. April 2005, nach der Beisetzung des Papstes

Ab 18. April 2005 Konklave: Berichte über Konklave

--------------------------------------------------------------------------------------------

Artikel ab 7. April 2005

Donnerstag, 7. April 2005

Testament veröffentlicht
Papst dachte an Rücktritt


Papst Johannes Paul II. hat nach Angaben aus seinem Testament zeitweise an einen Rücktritt gedacht. Dies habe er im Jahr 2000 erwogen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Dokument. Zeitweise habe er auch daran gedacht, in seiner polnischen Heimat beerdigt zu werden. Später habe er sich aber anders entschieden.
 
Der am Samstag gestorbene Papst ordnete an, dass seine persönlichen Notizen verbrannt werden. Er hinterlasse keinerlei Eigentum.
 
Dank der "göttlichen Vorsehung" sei während des Kalten Krieges eine nukleare Konfrontation verhindert worden, heißt es weiter. Das 15-seitige Dokument ist stark theologisch und spirituell geprägt. In einem Kapitel aus dem Jahr 1990 heißt es: "Nach meinem Tod bitte ich um Heilige Messen und Gebete."
 
Tausende harrten in der Kälte aus
 
Nach einer Nacht im Freien hatten am Donnerstagmorgen in Rom weitere Tausende Pilger ausgeharrt, um die letzte Gelegenheit zum Abschied von Papst Johannes Paul II. zu nutzen
 
Singend und Fahnen schwenkend warteten die Gläubigen darauf, dem verstorbenen Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche im Petersdom die letzte Ehre zu erweisen. Sie sind vermutlich die Letzten, die den aufgebahrten Leichnam kurz vor der im Tagesverlauf geplanten Schließung des Doms zu sehen bekommen. Die italienischen Behörden hatten am Vorabend bereits die Zugänge zum Petersplatz geschlossen und damit bei vielen der mittlerweile rund vier Millionen Pilger in Rom Verzweiflung ausgelöst. Doch am Morgen zeigten sich die Polizisten verständnisvoll: Sie gewährten noch einmal Tausenden Zugang zu den Warteschlangen, weil viele Pilger erst in der Nacht aus Polen, dem Heimatland des Papstes, eingetroffen waren.
 
"Es war furchtbar kalt in der Nacht", sagte ein 21-jähriger Student aus Krakau, der es nach 18 Stunden Wartezeit in den Petersdom geschafft hatte. "Wir waren ungefähr zehn Minuten drin, aber es hat sich gelohnt."
 
Beisetzung am Freitag
 
Der am vergangenen Samstag verstorbene Papst soll am Freitag in der Krypta des Doms beigesetzt werden. Zur Trauerfeier werden zahlreiche Staatsoberhäupter und Regierungschefs erwartet, darunter Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundespräsident Horst Köhler.
 
US-Präsident George W. Bush kam am Mittwochabend zusammen mit seinen beiden Amtsvorgängern Bill Clinton und George Bush senior sowie Außenministerin Condoleezza Rice nach Rom und erwies dem verstorbenen Papst die letzte Ehre.
 
Zum Schutz der Trauerfeier sind in Rom Tausende Sicherheitskräfte im Einsatz. Flugabwehr-Raketen sind in Stellung gebracht worden, und vor der Küste patrouilliert ein Kriegsschiff. "Es ist alles unter Kontrolle", sagte der Sicherheits-Chef der italienischen Hauptstadt, Achille Serra.
 

Donnerstag, 7. April 2005

Hauch der Geschichte
Größtes Papstbegräbnis in Rom


Freitag, 10 Uhr, auf dem Petersplatz in Rom: In roten Messgewändern schreiten die Kardinäle, angeführt von Joseph Ratzinger, und östliche Patriarchen zur Zeremonie. So ist es geplant. 300.000 Menschen werden sich im weiten Rund zwischen den Säulengängen drängen. 200 Staatsgäste, darunter Könige und Königinnen, US-Präsident George W. Bush, UN-Generalsekretär Kofi Annan, Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder, sitzen auf Ehrenplätzen in nächster Nähe. Vor dem Altar steht der geschlossene Sarg mit Johannes Paul II. - darauf ein Evangelium, dessen Seiten der Wind bewegt. Sogar die Sonne verdunkelt sich an diesem Freitag zum größten Papstbegräbnis der Geschichte, wenn auch nicht in Rom, sondern über dem Pazifik vor den Küsten Neuseelands.
 
Einen "Pilgerstrom von biblischen Dimensionen" erwarten die Behörden, rund vier Millionen Pilger wollen zu den Feierlichkeiten nach Rom kommen. Die meisten werden abseits des Petersplatzes ihren Blick auf Riesenleinwände richten müssen - etwa im Olympiastadion oder am Kolosseum. "Es macht nichts, dass wir nicht direkt am Petersplatz sein können", sagt eine Frau aus einer polnischen Pilgergruppe: "Überall in Rom ist es in diesen Tagen so, als würde man den Hauch der Geschichte atmen."
 
4.000 Journalisten aus aller Welt haben sich angemeldet, darunter ehemalige Kriegsberichterstatter von CNN und El-Dschasira. Die Amerikaner haben schon vor Jahren ein Penthaus mit Panoramaterrasse angemietet - mit Traumblick auf den Petersdom. "Das ist eine Ansammlung von Medien und Staatsrepräsentanten am gleichen Ort, die mit keinem Ereignis der jüngeren Geschichte vergleichbar ist", sagt ein Vatikanmitarbeiter.
 
Für die Sicherheitskräfte gilt "Alarmstufe eins". 15.000 Polizisten und Soldaten sind im Einsatz, der Luftraum ist gesperrt, in der römischen Innenstadt gilt ein völliges Fahrverbot. Auf den Dächern beziehen Scharfschützen Position, in die Fluten des Tiber steigen Polizeitaucher ab, am Himmel kreisen Militärjets. "Einzigartige Sicherheitsmaßnahmen", sagt Innenminister Giuseppe Pisanu. "Aber ich hoffe, dass uns der Papst vom Himmel aus hilft."
 
Drei Stunden soll die Totenmesse auf dem Petersplatz dauern, sechs Sprachen sollen gesprochen werden -und Latein. Roberto Colavalle (36) vom Chor der Sixtinischen Kapelle, ein Spezialist für Gregorianischen Gesang, singt das Requiem. Es sei wunderschön, sagt er. Dann wird der Sarg in Begleitung von wenigen hohen Kurienvertretern in den Petersdom und in die Grotten gebracht.
 
Das Begräbnis, das nicht vom Fernsehen übertragen wird, dauert noch einmal etwa eine halbe Stunde. Zum Zeichen der Demut wolle er in die bloße Erde, nicht in einen Marmorsarkophag gelegt werden, so lautete der Wunsch des Papstes. Und so soll es sein: Bevor der Sarg endgültig geschlossen und versiegelt wird, wird dem Toten ein Schleier aus weißer Seide über das Gesicht gelegt. Auch ein Säckchen mit Silber- und Bronzemünzen, eine Rolle mit seinen Lebensdaten in lateinischer Sprache werden beigegeben. Dann beten die Kardinäle ein letztes "Vater unser" -und der Sarg wird 1,70 Meter tief in die Erde gelassen. Auf einer schlichten Marmorplatte wird künftig stehen: "Joannes Paulus II 1920 -2005".
 
Vatikandiplomaten hoffen, dass die feierliche Stimmung nicht durch irdische Zwistigkeiten getrübt wird. Denn in den Ehrenreihen sitzen politische Kontrahenten wie Bush und der iranische Präsident Mohammed Chatami nahe beieinander. Immerhin: Um einen von Bush angemessen weit entfernten Sitzplatz für den kubanischen Revolutionär Fidel Castro müssen sich die römischen Verantwortlichen nicht mehr kümmern. Castro verabschiedete sich schriftlich: "Möge er in Frieden ruhen, der unermüdliche Krieger für die Freundschaft unter den Menschen, der Feind des Krieges und Freund der Armen."
 
von Jutta Lauterbach, dpa

Donnerstag, 7. April 2005

Malteser im Dauereinsatz
Rom von Pilgern völlig überfüllt


Die Stadt Rom erlebt den größten Pilgerstrom ihrer Geschichte. Die Behörden erwarten allein an diesem Donnerstag drei Millionen Gläubige in der Ewigen Stadt, zur Papst-Beerdigung am Freitag sollen es bis zu vier Millionen werden. Bisher wurden keine nennenswerten Zwischenfälle gemeldet.
 
"Rom befindet sich nicht im Notstand", sagte der Präfekt Achille Serra. "Die Lage ist unter Kontrolle." Mit Spannung wurde am Donnerstag die Veröffentlichung des Papst-Testaments erwartet. Es soll sich um ein sehr theologisch-spirituelles Dokument handeln.
 
Die Menschenschlange vor dem aufgebahrten Papst Johannes Paul II. im Petersdom wurde bis zum Mittag bereits etwas kürzer. Dennoch müssen die Pilger aus aller Welt nach wie vor viele Stunden ausharren. Unter den Trauernden sind viele Menschen aus der polnischen Heimat des Papstes.
 
Malteser im Dauereinsatz
 
Ärzte und Sanitätshelfer sind auf dem Petersplatz in Rom im Dauereinsatz, um die Gläubigen medizinisch zu versorgen. Allein das achtköpfige Team des deutschen Malteser-Hilfsdienstes (MHD) habe in einem von insgesamt drei Sanitätszelten seit Dienstag rund 500 Pilger behandelt, sagte MHD-Sprecherin Claudia Kaminski am Donnerstag in Rom. "Neben Patienten mit Unterzuckerung oder Herz-Kreislauf-Problemen mussten die Helfer auch kleinere Schnittwunden versorgen."
 
Eines der wichtigsten Probleme seien die Übermüdung und Erschöpfung von Menschen, die stundenlang Schlange standen, um den Leichnam von Papst Johannes Paul II. zu sehen. "Wer kann, wird anschließend wieder in die Schlange gelassen", sagte Kaminski. Das gilt auch für die Gläubigen, die zur Toilette müssen. "In den Seitenstraßen sind reihenweise Dixi-Klos aufgestellt", sagte die Malteser-Sprecherin. Am Mittwoch seien zusätzlich noch rund 1000 mobile Toilettenhäuschen aus Mailand nach Rom geflogen worden.
 
Neben dem Malteserorden, der seit mehr als 30 Jahren im Auftrag des Vatikans bei Großveranstaltungen auf dem Petersplatz die sanitätsdienstliche Versorgung sichert, kümmern sich auch das italienische Rote Kreuz und der zivile Einsatzdienst rund um die Uhr um die Pilger. MHD-Einsatzleiter Benedikt Liefländer sagte, die Kooperation zwischen den deutschen und römischen Maltesern laufe reibungslos. "Fantastisch auch, wie schnell und effektiv die italienischen Hilfs- und Sicherheitskräfte dieses Großereignis gestemmt haben, obwohl die größte Herausforderung mit der Beerdigungsfeier am Freitag natürlich noch auf uns wartet."
 

Donnerstag, 7. April 2005

Terror und Anschläge
Keine akute Gefahr in Rom


Für die Papst-Beisetzung am Freitag gibt es nach Angaben der Sicherheitsbehörden in Rom keine konkrete Terrorgefahr. Es lägen keine "konkreten und unmittelbaren Warnungen" vor, heißt es in der italienischen Hauptstadt. Allein zum Schutz der 200 Staatsgäste, darunter US-Präsident George W. Bush, seien mehr als 1.500 italienische Sicherheitsbeamte abgestellt.
 
Größeres Kopfzerbrechen mache den Behörden der enorme Andrang der Gläubigen. "Die wirkliche Gefahr geht von den Menschenmassen aus", sagte ein Verantwortlicher. Bis zu vier Millionen Pilger werden in Rom erwartet.
 
Angeblich hat die Angst vor Terroranschlägen viele Gläubige davon abgehalten, in die "Ewige Stadt" zu reisen, um von Papst Johannes Paul II. Abschied zu nehmen.
 

Donnerstag, 7. April 2005

Kein Platz für Emotionen
Colavalle singt Papst-Requiem


Roberto Colavalle wird am Freitag Millionen Menschen zu Tränen rühren, doch er selbst darf sich keine Gefühlsregung leisten: Der Sänger des Chores der Sixtinischen Kapelle muss am Freitag vor Staatsgästen aus aller Welt und Millionen Trauernden das Requiem für die Totenmesse von Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz in Rom singen.
 
"Ich werde mich möglichst freimachen müssen und versuche zu vermeiden, dass die Gefühle mich besiegen und meine Stimme beeinträchtigen", bekannte der 36-jährige Sänger. Alle hätten das zwar geprobt, aber leicht werde es sicher nicht. Der 20- köpfige Männerchor wird am Freitag ein eigens von seinem Leiter Giuseppe Liberto für die Messe komponiertes Requiem singen.
 
"Wir üben hart in diesen Tagen, denn alle Psalmen sind neu", erläuterte Colavalle. Die Musik bezeichnete er als ernst, aber nicht zu rührselig. Besonders der erste Teil sei "wunderschön". Gemeinsam mit drei Sängern wird der 36-Jährige im Anschluss an die Messe in die Krypta der Basilika hinabsteigen und weitere Lieder singen, während der Leichnam des Papstes bestattet wird. "Bei allem Respekt, aber die vielen VIPs in meinem Publikum beunruhigen mich noch am wenigsten", sagte der Chorsänger.
 
Colavalle, der 1979 als Elfjähriger in dem Chor der Sixtinischen Kapelle begann, gilt als Spezialist für Gregorianischen Gesang. Er war es auch, der schon Stunden nach dem Tod des Papstes als einer der ersten von ihm Abschied nehmen durfte: "Meine Beine zitterten, ich konnte nicht gehen, nicht denken, geschweige denn singen. Aber nach einer Weile hatte ich den Mut näher an ihn zu treten", erinnert sich Colavalle.
 
"Dankbarkeit" sei sein beherrschendes Gefühl gewesen. Und diese lässt ihn auch nur Stunden vor seinem wichtigen Auftritt ruhig, gefasst und professionell erscheinen.

Donnerstag, 7. April 2005

Israelischer Star im TV
"Ave Maria" während Beisetzung


Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem
 
Die israelische Jazz- und Bluessängerin Achinoam Nini hatte schon fünf Mal vor, dem Papst das "Ave Maria" zu singen. Das italienische Fernsehen lud sie als einzige Künstlerin ein, während der Live-Übertragung der Beisetzung des Pontifex erneut "Ave Maria" zu singen. "Viele Künstler sind vor dem Papst aufgetreten. Warum wurde ausgerechnet ich ausgewählt?", fragte Nini erstaunt.
 
"Ich fliege nach Rom als Vertreterin Israels und des jüdischen Volkes, um dem Papst die letzte Ehre zu erweisen für das, was er für Israel und die Juden getan hat. Ich empfinde eine große Verantwortung", sagte die Künstlerin.
 
Die 1969 in Israel geborene Achinoam Nini stammt aus einer jemenitisch-jüdischen Familie. Sie lebte zeitweilig in New York, wo sie ihre musikalische Ausbildung erhielt. 1994 ist sie zum ersten Mal im Vatikan aufgetreten, kurz nachdem der Vatikan und Israel diplomatische Beziehungen aufgenommen haben. "Jedes Mal, wenn ich vor ihm gesungen habe, betonte er mir gegenüber, wie sehr er das jüdische Volk liebe", erinnert sich Nini. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals wieder einen Papst geben wird, der so gut für die Juden sein wird."
 
Nini befand sich am vergangenen Samstag auf einer Tour durch Italien in der Hafenstadt Rimini. "Ich sang als Zugabe das 'Ave Maria' und empfand einen Schmerz im Herzen. Als ich das Lied, das der Papst so sehr mochte, gerade beendet hatte, bemerkte ich, wie es unter den Zuschauern tuschelte, wie die Menschen plötzlich Tränen in den Augen hatten. Und so erfuhr ich, dass der Papst in dem Augenblick gestorben war."
 

07. April 2005

In der Warteschlange vor dem Petersdom stößt Geduld an Grenzen

Tausende Pilger haben auch am Donnerstag wieder dem toten Papst die letzte Ehre erwiesen. Die Tore zum Petersdom wurden früh am Morgen um 4.20 Uhr geöffnet - rund 40 Minuten früher als geplant. Hunderttausende standen zu dieser Zeit in der langen Schlange der Wartenden, die Johannes Paul II. sehen wollten. Die Wartezeit betrug zuletzt bis zu 24 Stunden.

Abgewiesene Pilger reagierten enttäuscht. Der Nachrichtensender CNN zeigte Bilder aus der Nacht, auf denen Menschen die Absperrgitter beiseite schoben, um sich doch noch anstellen zu können. Die Warteschlange teilte sich am Mittwoch auf: Eine zog sich durch die engen Straßen am Vatikan, die andere führte am Tiber vorbei.

Bis Mittwochabend zogen mehr als eine Million Menschen am Leichnam des am Samstag gestorbenen Papstes vorbei.

 

Zwischenfälle beim Warten

Die meisten Menschen in der Schlange warten geduldig. Immer wieder wird gesungen oder gebetet, teilten Korrespondenten mit. Die "New York Times" berichtet von einzelnen Zwischenfällen. So habe eine Frau, an deren Cafe die Warteschlange direkt vorbei geht, die Toilette ihres Restaurants für die Wartenden geschlossen und einen Wachposten angestellt. Angeblich hätten die Wartenden zuvor die Toilette aus dem Boden gerissen.

Rund um den Petersplatz sind etwa 600 Ärzte und Sanitätshelfer im Dauereinsatz, um die Gläubigen medizinisch zu versorgen. Allein der Malteserorden, der von einem achtköpfigen Team des deutschen Malteser-Hilfsdienstes verstärkt wird, habe inzwischen rund 1000 Menschen geholfen, sagte eine Sprecherin. 15 Menschen habe man ins Krankenhaus bringen müssen.

Frau stirbt nach Herzinfarkt

Am Sonntag sei eine 57 Jahre alte Frau aus der Ukraine nach einem Herzinfarkt versorgt worden und am selben Tag in einer Klinik gestorben, so die Sprecherin weiter. Insgesamt gebe es auf dem Gelände rund um den Petersdom sieben Sanitätsstationen. Sieben Krankenhäuser seien für die Notfallversorgung von Patienten zusätzlich ausgerüstet worden.

"Neben Patienten mit Unterzuckerung oder Herz-Kreislauf-Problemen mussten die Helfer auch kleinere Schnittwunden versorgen." Eines der häufigstem Probleme seien die Übermüdung und Erschöpfung von Menschen, die stundenlang Schlange standen, um den Leichnam von Papst Johannes Paul II. zu sehen.

"Wer kann, wird anschließend wieder in die Schlange gelassen", sagte Kaminski. Das gilt auch für die Gläubigen, die zur Toilette müssen. "In den Seitenstraßen sind reihenweise mobile Klos aufgestellt", sagte die Malteser-Sprecherin. Am Mittwoch seien zusätzlich noch rund 1000 Toilettenhäuschen aus Mailand nach Rom geflogen worden.

Neben dem Malteserorden, der seit mehr als 30 Jahren im Auftrag des Vatikans bei Großveranstaltungen auf dem Petersplatz die sanitätsdienstliche Versorgung sichert, kümmern sich auch das italienische Rote Kreuz und der zivile Einsatzdienst rund um die Uhr um die Pilger.

Drei Millionen Menschen

Die Zahl der wegen des Papsttodes nach Rom gekommenen Menschen liegt laut Vatikan bei mittlerweile drei Millionen. Der Andrang vor dem Petersdom war so groß, dass die italienischen Behörden am Mittwoch Absperrungen aufstellten und keine weiteren Pilger mehr zur Warteschlange vorließen - sie hätten sowieso keine Chance mehr, den toten Johannes Paul II. zu sehen.

Etwa eine Million Menschen, so weitere Schätzungen des Vatikan, hätten bis zum Mittwoch den Leichnam des Papstes gesehen. Die Basilika wird zur Vorbereitung der Beerdigung Johannes Pauls II. am Donnerstagabend geschlossen. Er wird am Freitag beigesetzt. Dazu werden mehr als 200 Staats- und Regierungschefs sowie Würdenträger aller Religionen erwartet.

(N24.de, Netzeitung)

07. April 2005

Testament enthüllt Rücktrittsgedanken von Papst Johannes Paul II.

In Rom ist das Testament vom am Samstag gestorbenen Papst Johannes Paul II. veröffentlicht worden. Darin steht, dass er vor fünf Jahren seinen Rücktritt erwogen hatte. Als Anlass nannte der Papst in dem Testament seinen 80. Geburtstag und den Beginn des neuen Jahrtausends. Er habe sich damals aber gegen einen Rücktritt entschieden.

In dem Testament verfügt der Verstorbene außerdem, dass er keine materiellen Güter hinterlässt. Auch ordnet er an, dass alle persönlichen Schriften verbrannt werden.

Das vom Vatikan veröffentlichte Testament umfasst 15 Seiten, ist in polnischer Sprache verfasst und stark theologisch und spirituell geprägt. In einem Kapitel aus dem Jahr 1990 heißt es: "Nach meinem Tod bitte ich um Heilige Messen und Gebete."

Zum Fall seines Todes schrieb der Papst, dass er die Möglichkeit einer Bestattung in seinem Heimatland Polen erwogen habe. Dann habe er aber beschlossen, die Entscheidung darüber dem Kollegium der Kardinäle zu überlassen. Diese bestimmten, dass Johannes Paul II. am Freitag in den Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom beigesetzt werden soll.

(N24.de, Netzeitung)

Pressemitteilung Nr. 72 vom 6. April  2005
 

Kultusministerin Hohlmeier und Staatssekretär Freller rufen Schulen zu einer Gedenkminute für den verstorbenen Papst auf – Lebenswerk Johannes Pauls II. soll im Unterricht gewürdigt werden

Kultusministerin Monika Hohlmeier und Staatssekretär Karl Freller haben Schulleitungen und Lehrkräfte in einem eigenen Schreiben gebeten, Papst Johannes Paul II. in einer Gedenkminute am kommenden Freitag, dem Tag der Beisetzung, zu ehren. Zudem regten sie an Persönlichkeit und Lebenswerk dieses Jahrhundertpapstes im Unterricht angemessen zu würdigen.

"Wie kaum ein anderes Kirchenoberhaupt hat Johannes Paul II. in seinem langen Pontifikat über die Grenzen der Katholischen Kirche hinaus gewirkt und Geschichte geschrieben", so Hohlmeier und Freller. "Sein nicht zu unterschätzender Beitrag zum Fall des eisernen Vorhangs, sein unbeirrter Einsatz für das Leben und die Menschenrechte sowie sein konsequentes und unparteiisches Eintreten für den Frieden haben ihm hohe Anerkennung auch bei Nichtchristen gebracht."

Thomas Höhenleitner, Pressesprecher des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus

Papstbeisetzung live auf N24

N24 überträgt die Beisetzung von Papst Johannes Paul II. am kommenden Freitag ab 09:30 Uhr live. Der Kapuzinermönch und N24-Moderator Bruder Paulus Terwitte und die Reporter Philipp Zahn und Ralf Finke berichten live aus Rom über die Geschehnisse vor Ort.

Im Studio in Berlin kommentiert Sonderkorrespondent Dieter Kronzucker die Zeremonie. Die Moderatoren Tatjana Ohm, Thomas Spahn und Alexander Privitera führen im N24-Studio durch die Sondersendungen bis ca. 20:00 Uhr.

N24 Sondersendung zur Beisetzung von Papst Johannes Paul II. – am Freitag, am 08.04.2005 ab 09:30 Uhr bis ca. 20:00 Uhr.

 

Vorgesehener Programm-Ablauf

10:00 - 13:00 Live Trauerfeier für Papst

13:00 - 19:30 Live Sonderberichterstattung Trauerfeier / Nachrichten

19:30 - 20:00 N24 SPEZIAL: ABSCHIED VON JOHANNES PAUL II

-- alle Fernsehsender werden diese Zeremonie übertragen --

Download Counter